Pädagogische Haltung
Wir gehen von den Grundannahmen aus,
- dass emotionale und soziale Kompetenzen aus entwicklungs-psychologischer Sicht ebenso in Entwicklungsschritten erworben werden, wie sich beispielsweise auch die
sprachliche Entwicklung vollzieht,
- dass nur eine durch Nähe, Wohlwollen und Beharrlichkeit gekennzeichnete Lehrer-Schüler-Beziehung ein tragfähiges Fundament für Erziehungsarbeit sein kann,
- dass wir Lehrkräfte gemeinsam im Team Präsenz zeigen, auf die Regeleinhaltung beharren, gemeinsame Ziele verfolgen und uns gegenseitig unterstützen,
- dass Konflikte die Chance bieten, durch spätere Verhaltensreflexionen und Wiedergutmachungen sozial erwünschtes Verhalten aufzubauen,
- dass Verhaltensänderungen Zeit brauchen und ein langer Atem und beharrliches Insistieren notwendig sind, um eine langsame Veränderung zu bewirken und
- dass die Würde des Kindes oder Jugendlichen dabei IMMER gewahrt bleiben muss.
Klassenunterricht
Im Bereich des Klassenunterrichts wirken folgende Elemente als vorbeugende Stützmaßnahmen:
- Schulregeln und Klassenregeln
- Kleine Gruppen
- Klare Strukturen
- Verstärkersysteme in allen Klassen
- Enge Zusammenarbeit und regelmäßiger, intensiver Austausch mit den Eltern
Trainingsraumkonzept
Schülerinnen und Schüler, die es dennoch vorübergehend nicht schaffen, am Klassenunterricht teilzunehmen und eine Auszeit benötigen, werden in unserem Trainingsraum
aufgefangen. Hier wird zusammen mit ihnen ihr Verhalten in der konkreten Situation reflektiert. Abschließend werden Maßnahmen und Ziele vereinbart, die ihnen helfen sollen, zukünftig in
der Klasse lernen zu können. Es wird ein "Rückkehrplan" erstellt, der durch die Trainingsraumlehrkraft, den betreffenden Schüler und die Klassenlehrkraft gemeinsam besprochen und
unterzeichnet wird.
Verhaltenstraining in Kleingruppen
Des Weiteren bieten wir ein Kleingruppentraining zur Anbahnung noch fehlender emotionaler und sozialer Kompetenzen an. Dieses Verhaltenstraining ist je nach individuellem
Förderbedarf u. a. auf folgende Ziele ausgerichtet:
- Umgang mit eigenen Gefühlen (v.a. Wut)
- Förderung von Empathie
- Erkennen nonverbaler Signale der Mitmenschen
- Anbahnung erwünschter Verhaltensweisen zur Kontaktaufnahme, Interaktion, Beziehungsregulation, Konfliktklärung und Kritikfähigkeit, die unerwünschte Verhaltensweisen ersetzen sollen
- Aufbau von Frustrationstoleranz
Einzelförderangebote zum Beziehungsaufbau
Darüber hinaus bieten wir für einzelne Schülerinnen und Schüler an ihren individuellen Interessen ausgerichtete Einzelförderangebote, wie beispielsweise Nähen,
Leseförderung o. ä. an. In diesen soll ein persönlicher Zugang zu den Kindern und Jugendlichen gefunden, eine tragfähige Beziehung aufgebaut und anschließend an individuellen
Förderzielen gearbeitet werden.